Erfahrungen teilen. Gemeinsam streiten. Gemeinsam kämpfen?! Darum die Konferenz!

Ziel der Konferenz war es, über politische Organisationsgrenzen hinweg Genoss:innen zusammenbringen, die im Betrieb gegen „ihren“ Kapitalisten und für die Revolution kämpfen;
Voller Saal bei der Konferenz

Ziel der Konferenz war es, über politische Organisationsgrenzen hinweg Genoss:innen zusammenbringen, die im Betrieb gegen „ihren“ Kapitalisten und für die Revolution kämpfen; diesen Kampf beginnen wollen oder einfach nur Interesse daran haben, wie so etwas gehen kann.

Einigkeit bestand darüber, dass wir gegen die Angriffe des Kapitals als auch gegen die sozialpartnerschaftliche Lähmung der Gewerkschaften vorgehen müssen. Über das „wie“ und welches Gewicht die betrieblichen Kämpfe haben sollten, wurde intensiv diskutiert.

Eröffnet wurde die Konferenz mit dem Bericht zweier erfahrener Kommunisten darüber, wie sie in „ihrem“ Betrieb die Arbeiterklasse organisiert und in zahlreiche Auseinandersetzungen geführt haben. In der ausführlichen Fragerunde und Diskussion im Anschluss wurde deutlich, wie sehr in der Vergangenheit der praktische Austausch über solchen Kämpfe im Betrieb gefehlt hat. Und erst recht darüber wie systematisch betriebliche kommunistische Strukturen aufgebaut werden können.

Dass die Zahl der Anmeldungen unerwartet auf über 180 Genoss:innen anstieg und wir leider sogar einigen, die gerne teilgenommen hätten, absagen mussten, bestätigt uns in der Einschätzung, dass es in der radikalen Linken eine gravierende Leerstelle gibt: den politischen Kampf im Betrieb und wie die Kommunist:innen dem Proletariat das politische Bewusstsein bringen können, um es zur sozialen Revolution zu führen.

Die Abschlussdiskussion der Konferenz verdeutlichte wiederum, dass es durchaus unterschiedliche Versuche gibt, politisch in Betriebe hineinzuwirken, es aber kaum Erfahrungen damit gibt, die politische Arbeit in den Betrieb zu verlagern und von dort aus zu entwickeln. Dabei unterscheidet sich der Betrieb jedoch in seiner Bedeutung für die kommunistische Bewegung qualitativ erheblich von anderen Schauplätzen der politischen Auseinandersetzung mit Staat und Kapital und sollte die zentrale Rolle einnehmen.

Die gemeinsame und solidarische Debatte über die Themen der Konferenz ist noch lange nicht zu Ende. Aber ein erfreulicher Anfang ist gemacht.

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Interview mit dem Lower Class Magazine

Unser Interview mit dem Lower-Class-Magazine:

„Die Klasse organisieren‘ ist eine häufige Parole, allerdings sind wir mit Organisierung in den Betrieben als kommunistische und sozialistische Bewegung in Deutschland noch keine wirkmächtige Kraft geworden. Umso interessanter ist die Initiative der „Ersten Roten Betriebs- und Gewerkschaftskonferenz“, die für den 25. Oktober in Waiblingen bei Stuttgart angekündigt wurde. Wir haben mit den Organisatoren u.a. über revolutionäre Betriebsarbeit, Streikerfahrungen, Organisierungsarbeit in und mit dem DGB, Nazis im Betrieb, das deutsche Arbeitsrecht, Klassenbewusstsein in Deutschland und die Konferenz gesprochen.“